DAS BESTE, WAS MUTTER UND KIND PASSIEREN KANN: EIN VIELFÄLTIGES MIKROBIOM.

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Heute dreht sich alles um die Gesundheit in der Schwangerschaft und der Stillzeit. Ich habe für euch spannende, wissenschaftliche Erkenntnisse aus Studien zusammengefasst, die insbesondere für werdende Eltern oder Frauen mit Kinderwunsch hilfreich sind.

In diesem Artikel werden wir beleuchten, welche mikrobiellen Voraussetzungen gut für Mutter und Kind sind und wie sich diese positiv auf das Gewicht und die Gesundheit der Mutter und des Kindes auswirken können.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

GESUNDER DARM SCHÜTZT VOR ZU STARKER GEWICHTSZUNAHME.

Für fast jede werdende Mami oder Frau mit Kinderwunsch ist die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ein Thema. Wie viel werde ich zunehmen? Werde ich die Kilos wieder runter bekommen? Wie wird mein Bauch nach der Entbindung aussehen. 

Auch wenn die Optik in so einer besonderen und einzigartigen Lebensphase eine Nebensache spielt, so ist der Wunsch wieder zur alten Figur zurückzufinden etwas ganz Verständliches. 

Schließlich wollen wir Frauen uns ja auch nach der Geburt weiterhin wohl und schön in unserer Haut fühlen. Damit das gelingt, ist es hilfreich bei bestehendem Kinderwunsch vorab etwas für die Darmgesundheit zu tun. Studien haben gezeigt, dass Frauen die ein Mikrobiom mit vielen schlank machenden Bifido-Bakterien aufweisen, weniger Gewicht während der Schwangerschaft zu legen und auch nach der Geburt leichter wieder ihre Extra-Kilos verlieren. Eine gezielte Probiotika-Kur vor der Schwangerschaft mit Bifido-Bakterien und eine darmfreundliche Ernährung sind ideal. Und weil eine gesunde Darmflora der Mutter auch zahlreiche Vorteile für das Ungeborene Kind im Mutterleib bringt, lohnt sich der Schritt in einer darmfreundliche Ernährungsweise gleich doppelt.



GERINGERES NEURODERMITIS-RISIKO DURCH 
PROBIOTIKA & STILLEN

In Studien stellte man fest, dass Frauen, die Probiotika während der Schwangerschaft zu sich nahmen, das Neurodermitis-Risiko ihres Ungeborenen um die Hälfte verringerten. Es zeigte sich, dass die positive Wirkung sogar bis zum 5. Lebensjahr des Kindes anhielt. Regelmäßig fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi o. Ä. zu essen, ist darum nicht nur gut für dich, sondern auch für dein Kind. Wichtig ist hierbei, dass du die Lebensmittel nach dem Öffnen direkt verzehrst. Steht Fermentiertes zu lange offen, können sich Pilze ausbreiten und diese wiederum sind nicht gut in der Schwangerschaft. 

Eine weiterer Präventionsmaßnahme gegen die Entstehung von Neurodermitis ist das Stillen. Denn auch Kinder, die gestillt werden, weisen laut Studien ein wesentlich geringeres Risiko auf, an Allergien oder Neurodermitis zu erkranken oder Hautekzeme zu bekommen. Dies liegt vor allem an den vielen guten Keime, die die Mutter ihrem Kinder mit der Muttermilch mitgibt. Solltest du aus irgendwelchen Gründen nicht stillen können, dann achte bei der Flaschennahrung darauf, dass sie mit guten Keime angereichert ist.



NATÜRLICHE GEBURT, WENN MÖGLICH.

Kinder die per Kaiserschnitt geboren werden, haben im Darm andere Keime als die, die vaginal entbunden wurden. Sie weisen oft eine deutlich geringere Vielfalt von Darmbakterien auf. Auch die schlank machenden Bakterien waren in ihrem Mikrobiom in geringerer Anzahl vertreten. Eine natürliche Geburt fördert die Ansiedlung guter Bakterien und ist deshalb, wenn möglich, einem Kaiserschnitt vorzuziehen. Sollte ein Kaiserschnitt aus unterschiedlichen Gründen nötig sein, kann man das Defizit in der Darmflora des Nachwuchs durch das Stillen weitestgehend wieder ins Lot bringen. Über die guten Keime und wertvolle Präbiotika in der Muttermilch wird die Darmflora des Sprösslings nachträglich wieder aufgebaut.



STILLEN MACHT MAMI UND KIND SCHLANK

Stillen verbraucht viel Energie. Mütter, die stillen, haben einen erhöhten Energiebedarf. Aus diesem Grund ist es ein hervorragender Weg, um schnell wieder zu seiner Figur vor der Schwangerschaft zurück zu finden. Stillen lässt Kilos purzeln. 

Aber nicht nur für frisch gebackene Mütter ist Stillen sehr figurfreundlich. Auch für den Nachwuchs wird mit dem Fütterung an der Brust der Mutter der Grundstein für eine schlanke, gesunde Zukunft gelegt. Die Darmflora von Kinder, die gestillt wurden, besteht bereits nach der ersten Lebenswoche zu 95% aus schlank machenden Keimen – der Muttermilch sein dank! 

Kinder, die Flaschenmilch bekommen, weisen hingegen nur um die 70% der Schlankmacher-Mikroben auf. 

Bakterien, die wir in unser Kindheit ausnehmen, werden zudem besonders gut sesshaft und sind anhänglicher. Sie begleiten uns durchs Leben. Je besser das Bakterienverhältnis in jungen Jahren ist, desto besser sind die Chancen ein Leben lang schlank zu bleiben. Zudem ist dein Kind durch eine gesunde Darmflora vor zahlreichen Krankheiten gefeit, weil es mit einem starken Immunsystem gesegnet wurde. 



SCHÜTZ DEIN KIND VOR ALLERGIEN. NICHT VOR SCHMUTZ.

Hat der kleine Sonnenschein erstmal das Licht der Welt erblickt, will man nur noch eines: Ihn beschützen. 

Der schmutzige Boden, der Hund des Nachbarn, das niesende Kind aus der Krabbelgruppe – sind das nicht alles potenzielle Bakterienquellen, die dem eigenen Sprössling gefährlich werden könnten? Hier heißt die Antwort: Nein, im Gegenteil sogar. 

In einer zu sauberen Umgebung fehlen den Abwehrzellen der kleinen Wonneproppen die Sparrings-Partner. Desinfektionsmittel, das Räume, Oberflächen und Hände keimfrei hält, ist darum im Haushalt mit Kindern nicht zu empfehlen. Fehlt den Abwehrzellen in der Darmschleimhaut nämlich die natürlichen Feinde wie z.B. Bodenbakterien, suchen sie sich andere Gegner, gegen die sie ankämpfen können. Plötzlich werden die Haare der Stubenkaters, die Gräser oder die Pollen im Garten zu den Feinden des Immunsystems. Darum empfehle ich dir als Mami oder Papi nicht all zu akribisch mit der Sauberkeit zu sein. Sauberkeit ist natürlich wichtig. Doch etwas Schmutz, Dreck oder Schlamm an den Händen tun dem Organismus deines Kindes manchmal ganz gut. Es hält die Immunzellen aktiv und macht das Abwehrsystem stark. 

Allergien und Neurodermitis treten bei Kindern nachweislich weniger häufig auf, wenn sie in einem Umfeld ausgewachsen sind, in dem man auch mal schmutzig werden darf. Auch das Zusammenleben mit vielen Menschen in jungen Jahren tut der Darmflora deines Kindes gut. Durch den Kontakt mit  anderen Mitmenschen gelangen fremde Keime in den Organismus. Dies sorgt für mehr Diversität innerhalb der Darmflora.

Kinder, die in Großfamilie leben, auf einem Bauernhof mit Haustieren aufwachsen oder früh mit anderen Kindern in Kontakt kommen, bekommen ebenfalls sehr viel seltener Asthmas, Heuschnupfen oder Hausstaub-Allergien.


Quellen:

Stunted microbiota and opportunistic pathogen colonization in caesarean-section birth. Shao, Y., Forster, S.C., Tsaliki, E. et al. Nature 574, 117–121 (2019). https://doi.org/10.1038/s41586-019-1560-1

Body Shape and Weight Loss as Motivators for Breastfeeding Initiation and Continuation. Sophie C. Schalla, Gemma L. Witcomb, Emma Haycraft Int J Environ Res Public Health. 2017 Jul; 14(7): 754. Published online 2017 Jul 11. doi: 10.3390/ijerph14070754

Pacifier Cleaning Practices and Risk of Allergy Development Bill Hesselmar, Fei Sjöberg, Robert Saalman, Nils Åberg, Ingegerd Adlerberth and Agnes E. WoldPediatrics June 2013, 131 (6) e1829-e1837; DOI: https://doi.org/10.1542/peds.2012-3345

A comparative study of bifidobacteria in human babies and adults, Shadi KHONSARI, Mayuran SUGANTHY, Beata BURCZYNSKA, Vu DANG, Manika CHOUDHURY, Azra PACHENARI Biosci Microbiota Food Health. 2016; 35(2): 97–103. Published online 2015 Dec 26. doi: 10.12938/bmfh.2015-006

The milk-based diet of infancy and the gut microbiome, Hu Hao, Lixin Zhu, Howard S Faden Gastroenterol Rep (Oxf) 2019 Aug; 7(4): 246–249. Published online 2019 Aug 9. doi: 10.1093/gastro/goz031

Prof. Dr. Axt-Gadermann (2019) Schlank mit Darm Mit der richtigen Darmflora zum Wunschgewicht, Südwest Verlag



Adrienne Tonner